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Von KI bis Digital Twins: Die Top 5 BPM-Trends für 2026

Unternehmen – und dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. Schätzungen zufolge wird der weltweite Markt für digitale Transformation bis 2030 ein Volumen von rund 4,6 Billionen US-Dollar erreichen, bei einer jährlichen Wachstumsrate von beeindruckenden 28,5 %.
Bis 2026 werden vor allem jene Unternehmen an der Spitze stehen, die neue Technologien und die Fortschritte im Bereich Agentic AI gezielt nutzen, um ihre Prozesse auf höchstem Niveau zu optimieren. Im Mittelpunkt steht dabei, Abläufe unternehmensweit präzise abzubilden, zu harmonisieren und zu automatisieren – für maximale Effizienz und Transparenz. Das Ergebnis: Prozesse, die so reibungslos funktionieren wie ein perfekt abgestimmtes Uhrwerk.

In diesem Blogbeitrag stellen wir die fünf wichtigsten BPM-Trends für 2026 vor und zeigen, wie Sie sich mit gezielten Digitalisierungsmaßnahmen optimal für das neue Jahr aufstellen.

Die fünf Trends im Überblick:

  1. Agentic AI wird zum Prozess-Kollegen
  2. Von der Idee zur Umsetzung: Pipelines schließen die letzte Lücke
  3. Digitale Zwillinge gehen in den operativen Einsatz
  4. Transformationsteams gewinnen an Bedeutung
  5. All-in-One-Plattformen ersetzen fragmentierte Tools

1. Agentic AI wird zum Prozess-Kollegen

2026 wird das Jahr, in dem prozesstreibende KI und die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Technologie (HumanTech) im Fokus stehen. Während Agentic AI eine zentrale Rolle dabei spielt, Prozesse zu straffen und zu standardisieren, können ihre Vorteile nur dann voll zum Tragen kommen, wenn die Grundlagen zuvor sauber von den Prozess-Teams gelegt wurden. Ohne ein solides Fundament führt der Einsatz von KI lediglich zur Automatisierung von Chaos und erhöht die Compliance-Risiken.

Egal ob SOPs, Richtlinien oder Workflows: Die Prozess-Teams müssen die Kontrolle übernehmen und eine standardisierte, geregelte und erklärbare Prozess-Vorlage erstellen. Diese fungiert als Leitplanke, damit die KI-Agenten so arbeiten, wie Sie es möchten. Genau diese HumanTech-Zusammenarbeit ist das Geheimrezept für prozesstreibende KI, da sie schnellere Durchlaufzeiten und eine reduzierte Nacharbeit ermöglicht.

So starten Sie:

  • Wählen Sie einen Kernprozess aus und sorgen Sie für saubere Eingaben (z. B. nur ein Formular für Dateneingaben, klar definierte Felder, eindeutige Definition von „abgeschlossen“)
  • Erstellen Sie mit KI ein Prozessmodell basierend auf Ihren SOPs und benennen Sie verantwortliche Personen zur Freigabe
  • Führen Sie einen KI-Agenten im Testlauf auf einem kleinen Teilprozess ein, legen Sie Erfolgskennzahlen fest (z. B. Durchlaufzeit, Fehlerquote, SLA-Erfüllung) und richten Sie eine Audit-Trail-Dokumentation ein

2. Von der Idee zur Umsetzung: Pipelines schließen die letzte Lücke

Für viele Unternehmen besteht die größte Herausforderung darin, das „Modell an der Wand“ in etwas zu verwandeln, das tatsächlich läuft, sprich: in ausführbare Prozesse. Im Jahr 2026 schließt sich diese Lücke endlich. Dank ausführbarer Modelle (BPMN für Abläufe und DMN für Entscheidungen) können Prozesse direkt bereitgestellt werden, während Echtzeitdaten automatisch an die Prozesseigner zurückgespielt werden.

Modelle sind damit nicht länger nur Dokumentationen, sondern entwickeln sich zu digitalen, ausführbaren Artefakten mit klar definierten Aufgaben, Eingaben, Ausgaben, Richtlinien, SLAs und Kontrollpunkten. Jede Prozessphase wird eindeutig zugeordnet – ob Mensch oder KI-Agent –, sodass alle Beteiligten Transparenz haben und die Eskalationswege klar geregelt sind.
Das Ergebnis: Kürzere Release-Zyklen, weniger Übersetzungsfehler und eingebaute Governance-Strukturen, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Prozesse schneller und konsistenter umzusetzen.

So starten Sie:

  • Wählen Sie einen Geschäftsprozess aus und modellieren Sie ihn so, dass eine Workflow-Engine ihn ausführen kann
  • Stellen Sie das Modell in Ihrer BPM-Plattform bereit und aktivieren Sie das Monitoring, um Kennzahlen wie SLA-Erfüllung, Fehlerquote und Nacharbeit zu verfolgen
  • Führen Sie gemeinsam mit dem Prozesseigner und dem Team monatliche Prozess-Reviews durch, um die Daten zu analysieren und gezielt zu optimieren

3. Digitale Zwillinge gehen in den operativen Einsatz

2026 existieren Digital Twins of an Organization (DTOs) nicht länger nur in PowerPoint-Folien. Mit laufend eingespielten Echtzeitdaten entwickeln sie sich zu permanenten Kontrollzentren, die Teams dabei unterstützen, bessere Entscheidungen in Bezug auf Ablauf, Kosten und Risiken zu treffen und Engpässe frühzeitig zu erkennen.

Da die Komplexität von Geschäftsprozessen weiter zunimmt, fungieren digitale Zwillinge zudem als Testumgebung, in der Änderungen getestet und deren Auswirkungen quantifiziert werden können, bevor sie live umgesetzt werden. Operationalisiert bilden digitale Zwillinge Ihre Prozesse, Systeme, Kontrollmechanismen, Daten und KPIs ab und ermöglichen What-if-Simulationen, sodass Sie das beste Szenario auswählen und einsetzen können.

So starten Sie:

  • Erstellen Sie einen minimalen digitalen Zwilling für einen Ihrer Workflows
    (Modellieren Sie nicht alles, sondern konzentrieren Sie sich auf die Hauptschritte, Systeme, Übergaben und Wartezeiten, damit der Zwilling die Realität gut widerspiegelt)
  • Speisen Sie ihn mit einigen echten KPIs sowie Kosten- und Risikoparametern
  • Führen Sie zwei Simulationen durch, ändern Sie einen Parameter und messen Sie den Unterschied zwischen den Zwillingen

4. Transformationsteams gewinnen an Bedeutung

Viele Unternehmen haben bereits erkannt, wie wertvoll es ist, Risikoteams frühzeitig in die Prozessgestaltung einzubeziehen, statt sie erst nachträglich zu konsultieren. Dies reduziert Nacharbeit, Kosten und Prüfungsaufwand und stellt sicher, dass von Anfang an alle Teams auf derselben Linie arbeiten.

In 2026 wird dieser Trend fortgesetzt: BPM-, Risiko-, Compliance-, Security-, Datenschutz- und Enterprise-Architecture-Teams werden zu einer gemeinsamen Transformationseinheit gebündelt. Statt Input nur nach dem Go-live zu erhalten, gestalten cross-funktionale Transformationsteams Prozesse, Entscheidungen und Kontrollmechanismen gemeinsam und überwachen zusammen die KI. Laut KPMG haben viele Organisationen bereits begonnen, ihre Risiko-Transformation zu beschleunigen, indem sie Risikosysteme, Prozesse und Verantwortungsbereiche stärker integrieren und vermehrt auf cross-funktionale Zusammenarbeit sowie die Bildung von Task Forces setzen.

So starten Sie:

  • Wählen Sie einen Geschäftsprozess aus, um Ihre Transformationseinheit zu testen
  • Stellen Sie das Transformationsteam mit Mitarbeitern aus den Bereichen Prozessmanagement, Risiko, Compliance, Security und Enterprise Architecture zusammen
  • Beziehen Sie alle Teammitglieder aktiv in den Prozess ein und nutzen Sie deren Feedback für Gestaltung und Reviews.

5. All-in-One-Plattformen ersetzen fragmentierte Tools

Zu viele einzelne Tools sind der stille Effizienz-Killer, denn sie erschweren die Transparenz. Mit zunehmender Komplexität von Geschäftsprozessen und Workflows suchen Teams oft nach verschiedenen Werkzeugen, um ihre Arbeit zu erleichtern. Doch je mehr Tools im Einsatz sind, desto stärker verzetteln sich Daten und Erkenntnisse, sodass es keinen einzigen verlässlichen Datenbestand gibt.

2026 profitieren Teams, die ihre Prozesse auf eine einzige Plattform konsolidieren. Hier werden Prozesse, Entscheidungen, Dokumente, SOPs, Kontrollen, Enterprise Architecture, Automatisierung und Monitoring verknüpft. So müssen die Mitarbeiter nur einen Ort aufsuchen, um Änderungen über alle Parameter hinweg zu steuern. Gleichzeitig können KI, DTOs und Model-to-Execution-Pipelines skalieren, weil die Daten konsistent sind. Dies steigert die Effizienz cross-funktionaler Zusammenarbeit erheblich und ermöglicht, Entscheidungen auf Basis einer einzigen Datenquelle zu treffen.

So starten Sie:

  • Überprüfen Sie Ihre aktuelle Tool-Landschaft und bringen Sie doppelte oder nicht synchronisierte Modelle zusammen
  • Wählen Sie eine Plattform, die Model-to-Execution, Entscheidungsmodellierung und Enterprise-Architecture-Management unterstützt
  • Überführen Sie einen Geschäftsprozess vollständig auf die neue Plattform, bevor Sie weitere Prozesse hinzufügen

Wie alles zusammenwirkt    

Diese fünf Trends wirken nicht isoliert, im Gegenteil: Sie verstärken sich gegenseitig.

  • Agentic AI liefert nur dann zuverlässige Ergebnisse, wenn Prozesse modelliert und ausgeführt werden und durch kontrollierende Maßnahmen abgesichert sind
  • DTOs zeigen auf, wo Optimierungspotenzial besteht, und ermöglichen es, KPIs vor der Live-Schaltung zu visualisieren
  • Transformationsteams verbinden das Beste aus allen Bereichen und stellen sicher, dass Prozesse, Risiko, Sicherheit und Architektur von Anfang an aufeinander abgestimmt sind
  • All-in-One-Plattformen halten Modelle, Entscheidungen und Daten an einem Ort zusammen und beschleunigen die Entscheidungsfindung

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