Decision Model and Notation: Entscheidungen leicht gemacht
Eine fundierte Entscheidung zu treffen ist gerade im alltäglichen Geschäftsleben mit zahlreichen Abläufen und Prozessen nicht immer einfach. Um die Entscheidungsfindung zu erleichtern, kann die Einführung klarer Regeln Abhilfe schaffen. Doch wie bildet man komplexe Entscheidungen so ab, dass sie für jedermann klar und verständlich sind? Die Object Management Group (OMG) hat sich dieser Fragestellung angenommen und einen neuen Standard entwickelt, der eine übersichtliche Entscheidungsfindung ermöglicht – die Decision Model and Notation (DMN).
Was ist die DMN und wie hilft sie meinem Unternehmen?
Prozesse in Unternehmen sind komplex, zugrundeliegende Entscheidungen entsprechend noch komplexer. Welche ist die richtige und wie können bei der Entscheidungsfindung alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden? Damit gerade im Arbeitsalltag die richtigen Entscheidungen getroffen werden und diese auch von allen anderen nachvollziehbar und reproduzierbar sind, ist es zentral, klare Regeln einzuführen und diese zu dokumentieren. Eine einfache Darstellung von Entscheidungen mit gängigen Modellierungsnotationen kann hier natürlich unterstützen. Doch je komplexer die Geschäftsregeln, desto unübersichtlich wird auch die Modellierung. Es ist daher ratsam, eine Notation zu nutzen, welche genau dafür ausgelegt ist, komplexe Entscheidungen übersichtlich abzubilden und gleichzeitig alle relevanten Entscheidungsregeln zu berücksichtigen: Die Decision Model and Notation (DMN) der OMG schafft die Grundlage für gemeinsame Entscheidungen für Ihr Management und in Ihrem gesamten Business.
Mit der DMN endlich Klarheit in Ihre Entscheidungen bringen
Zentrales Ziel der Decision Model and Notation ist es, Prozesse mit komplexen Entscheidungen einfach und nachvollziehbar abzubilden. Auf diese Weise werden Mitarbeiter und Management befähigt, getroffene Entscheidungen nachvollziehen zu können, wodurch mehr Transparenz und Übersicht geschaffen wird. Die Entscheidungen mit DMN finden auf Basis von Entscheidungsdiagrammen (Decision Requirement Diagram) und Entscheidungstabellen (Decision Table) statt. Innerhalb eines Decision Requirement Diagrams werden Entscheidungsregeln grafisch dargestellt. Die Entscheidungstabelle fungiert ergänzend und befähigt zur detaillierteren Aufschlüsselung von Entscheidungen im DMN-Modell. Die Nutzung von DMN bietet Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, abteilungsübergreifend Entscheidungen zu reproduzieren, die Kommunikation entsprechend zu verbessern und Ihre IT weiter auszubauen.
Vorteile der DMN
Transparente Entscheidungsfindung auf Basis fest definierter Entscheidungsregeln
Einfache Verknüpfung mit BPMN (Business Process Model and Notation)
Automatisierte und nachvollziehbare Entscheidungsfindung, die denselben Regeln folgt
Verbesserte Kommunikation zwischen Abteilungen und Entscheidungsträgern
Standardisierte Notation zur Modellierung von Entscheidungen
Klare Trennung der Entscheidungsmodelle von den Geschäftsprozessen
Wo wird die DMN eingesetzt?
Die DMN kommt in verschiedenen Branchen zum Einsatz. Hier eine Übersicht einiger Anwendungsfälle:
| Branchen | Die DMN kann verwendet werden, um Entscheidungslogiken für folgende Use Cases zu modellieren: |
|---|---|
| Versicherungen | Risikobewertung, Schadensregulierung und Versicherungsprämienberechnungen |
| Finanzen | Kreditgenehmigungen, Investmentstrategien und das Risikomanagement |
| Gesundheitswesen | Diagnose- und Behandlungsentscheidungen sowie Patientenverwaltungen |
| Logistik | Routenplanung, Lagerverwaltung und das Bestandsmanagement |
| Energiewirtschaft | Nachfragesteuerung, Lastverwaltung und die Tarifstrukturierung |
| Telekommunikation | Tarifplanung, Netzwerkkonfiguration sowie Abrechnungsprozesse |
| Automobilindustrie | Produktkonfiguration, Wartungspläne und Garantieabwicklung |
| Bildungswesen | Unterrichtsplan, Studienberatung und Zulassungsverfahren |
Welche Elemente gibt es in der DMN?
Die DMN besteht aus den folgenden fünf Elementen:
Entscheidungen
Das zentrale Element in der DMN bildet die Entscheidung (auch Output genannt), die abhängig von Eingabedaten, dem Geschäftswissensmodell und Wissensquellen bestimmt wird. Die Entscheidungslogik ruft ein oder mehrere Geschäftswissensmodelle ab.
Eingabedaten
Diese bezeichnen Informationen, die bei der Entscheidungsfindung und /oder den Geschäftswissensmodellen berücksichtigt werden müssen. Eingabedaten können bspw. Kundendaten, Bestellinformationen oder Produktmerkmale umfassen.
Geschäftswissensmodell
Ein Geschäftswissensmodell (Business Knowledge Model) bildet das Geschäftswissen unter anderem in Form von Entscheidungstabellen, Geschäftsregeln und analytischen Modellen ab.
Wissensquelle
Für Entscheidungen oder Business Knowledge Models können Autoritäten wie etwa Fachexperten, oder Quelldokumente, aus denen die Business Knowledge Models abgeleitet werden, herangezogen werden. Eine Wissensquelle (Knowledge Source) repräsentiert die Quelle des Fachwissens, auf der die Business Knowledge Models beruhen.
Decision Service
Der Decision Service ist eine Entscheidung auf oberster Ebene, welcher wiederverwendbare Logik innerhalb des Entscheidungsmodells definiert. Dies gewährleistet die zentrale Verwaltung und Wiederverwendbarkeit der Entscheidungslogik. Er verwendet Inputs, Geschäftswissensmodelle und andere Wissensquellen, um Entscheidungen zu treffen und die daraus resultierenden Ergebnisse zurückzuspielen.
Die perfekte Symbiose: DMN und die BIC Platform
Sie wollen die Entscheidungsfindung in Ihrem Unternehmen endlich in Angriff nehmen? Mit der BIC Platform kein Problem! In unserem Modellierungstool BIC Process Design ist die DMN als eigenständige Notation verfügbar, wodurch die Modellierung von Entscheidungsdiagrammen zum Kinderspiel wird. Die Decision Model and Notation bietet für sich allein genommen ein breites Spektrum an Funktionalitäten zur Unterstützung innerhalb der Entscheidungslogik. Wenn Sie dies noch weiter optimieren und ausbauen wollen, ist eine Kombination von DMN und BPMN 2.0 Prozessen sinnvoll. Weniger komplexe Entscheidungen lassen sich in Form von Gateways und Aktivitäten innerhalb der BPMN 2.0 modellieren – doch werden die Entscheidungen komplexer, stößt diese Modellierungsnotation an ihre Grenzen und eine Ergänzung um DMN ist ratsam. Schwer verständliche Entscheidungen werden vereinfacht und Entscheidungstabellen mühelos innerhalb eines BPMN-Diagramms integriert.
Die reine Modellierung Ihrer Entscheidungen reicht Ihnen nicht aus und Sie wollen endlich den Schritt in Richtung Automatisierung wagen? Durch die Erweiterung um BIC Process Execution ebnen Sie den Weg hin zur vollständigen Digitalisierung und Automation Ihrer Geschäftsabläufe sowie Entscheidungen. Als Basis hierfür dienen die in BIC Process Design angelegten Entscheidungstabellen. In unserer leistungsstarken Zero-Code-Engine BIC Process Execution werden eben diese Regeln und Entscheidungen dann auf Knopfdruck von der Modellierung in die Automatisierung übertragen und in ausführbare Prozesse verwandelt. Entscheidungsrelevante Kriterien können Sie dann ganz einfach in digitalen Formularen eintragen und das Tool zeigt Ihnen anhand der hinterlegten Regeln von selbst die richtige Entscheidung auf. Die automatisierte Entscheidungsfindung auf Basis von DMN wird die Abläufe in Ihrem Business grundlegend vereinfachen sowie für mehr Compliance und eine geringere Fehlerquote sorgen. Heben Sie Ihre IT auf das nächste Level und starten Sie noch heute!
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